Standpunkt

Jede höhere Bildungseinrichtung hat ihre besonderen Qualitäten, die sie von anderen unterscheidbar macht. Für die Akademien gilt im besonderen, seit ihrer Neugründung im Italien der Renaissance, der universelle Anspruch und das Prinzip der Freiheit des künstlerischen Denken und Handeln. Eine Lösung der Architektur und der Architekten aus einem solchen künstlerischen Schaffensprozess und ihre Unterwerfung einem simplen Verwertungsdenken, hätte nachhaltige kulturelle Folgen. Beide – Architekten und Künstler – haben nämlich etwas gemeinsam:
Ziel ihrer Arbeit ist die Gestalt. Also jene Synthese aus Inhalt und Form,
welche über den Gebrauchswert hinaus kulturelle Botschaften in die Zivilgesellschaft einbringt.
Der Handlungsspielraum der Akademie ist daher auch für Architekten massgeblich, um frei von Verwertungsmechanismen anderer Bildungsbetriebe ihren gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen.